A

Agnosie (sowohl auditive als auch akustische)

Beschreibt die Unfähigkeit, die Bedeutung sensorischer Reize (wie z.B. Geräusche) trotz intakter Sinnesorgane zu erfassen. Hierbei können Geräusche und lautliche Signale nicht erkannt und begrifflich identifiziert werden.

Agraphie

Siehe auch Dysgraphie

Alexie

Die Unfähigkeit, bei intaktem Sehen zu lesen. Tritt häufig gemeinsam mit Agraphie (Unfähigkeit des Schreibens) bei Aphasie auf.

Siehe auch Dyslexie

Amnestische Aphasie

Siehe Aphasie

Anarthrie

Beschreibt die Unfähigkeit zu sprechen und ist die schwerwiegendste Form der Dysarthrie bzw. der Sprechapraxie.

Agrammatismus

Eine Störung, die nach einer neurologischen Erkrankung im Zuge einer Aphasie vorkommen kann. Betroffene sprechen häufig Ein- oder Zweiwort-Sätze, die häufig lediglich Inhaltswörter ohne sinnvolle Verknüpfung beinhalten z.B. “Auto Sonntag„. Des weiteren werden ganze Satzbausteine wie Artikel, Pronomen oder Präpositionen ausgelassen, manchmal fehlen Flexionsformen bei Nomen oder Adjektiven. Es kann ebenfalls zu Satzabbrüchen kommen.

Aphasie

Eine zentrale Sprachstörung, die durch hirnorganische Schäden, wie z.B. nach einem Schlaganfall auftritt. Die Sprachzentren befinden sich bei den meisten Menschen in der linken Hirnhälfte, sodass es häufig nach einer linksseitigen Läsion zu einer Aphasie kommt. Hierbei können alle Sprachmodalitäten betroffen sein: Schreiben und Lesen genauso wie Sprachproduktion oder Sprachverständnis. Die Ausprägung einer Aphasie kann von kleinsten Defiziten bis zu schwersten Störungen reichen. Einige der Symptome können sich nach kurzer Zeit zurück bilden, während andere sprachliche Einschränkungen über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und nur eine schrittweise Besserung auftritt.

Grundsätzlich werden vier Aphasie-Syndrome unterschieden: 

  1. Globale Aphasie:Es zeigen sich hier meist deutliche Beeinträchtigungen in allen Sprachmodalitäten. Hauptmerkmal sind Sprachautomatismen wie z.B. die Aneinanderreihung von Silben „dadada“, Worten „Ball Ball“ oder Phrasen „passt schon“.
    Patienten enden häufig in ihren typischen Automatismen, wenn sie Sprechversuche unternehmen. Es bedeutet größte Anstrengung, einen Automatismus zu unterdrücken und ein anderes Wort abzurufen.
  2. Wernicke-Aphasie:Wer von dieser Art Sprachstörung betroffen ist, kann zwar fließend sprechen, aber die Bedeutung der Worte nicht erkennen. Bezeichnungen können z.B. nur schlecht abgerufen und in der korrekten Lautfolge gesprochen werden. Auf diese Art entstehen Wortneuschöpfungen sog. Neologismen. Im extremen Fall kann man der Aussage eines Wernicke-Aphasikers keinen Sinn mehr entnehmen, da annähernd jedes inhaltstragende Wort stark verändert ist.
  3. Broca-Aphasie: Das Leitsymptom ist der Agrammatismus (vgl. hierzu Agrammatismus) Bei intaktem Sprachverständnis ist die Sprachproduktion stark eingeschränkt, mit Agrammatismus als Leitsymptom
  4. Amnestische Aphasie: Das Leitsymptom sind Wortfindungsstörungen. Der Patient kommt ins Stocken und zeigt Wiederholungen, Satzabbrüche oder Redefloskeln. Die ungenaue Bedeutung des Zielwortes (z.B. „Ich fahre Auto…nein, nicht Auto…ich meine…ach egal.“ Zielwort: Bus) kann auf Schwierigkeiten bei der Wortformaktivierung schließen. Bei Letzterem ist dem Patienten die Bedeutung des Zielwortes klar und er kann dieses gut umschreiben.

Aphonie (Stimmlosigkeit)

Beschreibt die Unfähigkeit zur Stimmgebung

Aspiration

Hier dringt Speichel, Nahrung oder Flüssigkeit in die Atemwege unterhalb des Stimmlippenniveaus ein (Verschlucken).

  • stille Aspiratio: Unterschied zu Aspiration ist, dass bei der stillen A. Kein Hustenreiz da ist → nach dem Verschlucken wird also nicht, wie normal, kräftig gehustet. Hier besteht ohne Behadlung die Gefahr der Pneumonie.

B

Balbuties

Synonym für Stottern, vgl. Stottern

Berufsdysphonie

Vgl. Stimmstörungen
Eine Stimmstörung, die bei Menschen in Sprechberufen z. B. Professoren, etc. auftritt.

Broca-Aphasie

Vgl. Aphasie

D

Dysarthrie

Beschreibt eine erworbene Störung des Sprechens durch eine Schädigung der Hirnregionen, Hirnnerven oder des neuromuskulären Übergangs (meist nach einem Schlaganfall, einem Schädelhirntrauma oder verschiedenen neuronalen Erkrankungen) beeinträchtigt sind. Resultat ist die verringerte Verständlichkeit des Betroffenen.

Dysarthrophonie

Beschreibt eine erworbene Störung des Sprechens, wobei die Bereiche Atmung (Respiration), Stimmgebung (Phonation) und Lautbildung (Artikulation) durch eine Schädigung der Hirnregionen, Hirnnerven oder des neuromuskulären Übergangs (meist nach einem Schlaganfall, einem Schädelhirntrauma oder verschiedenen neuronalen Erkrankungen) beeinträchtigt sein. Resultat ist die verringerte Verständlichkeit des Betroffenen.

Dysgrammatismus (auch Morphologisch-syntaktische Störung)

Im Rahmen einer Sprachentwicklungsstörung beeinträchtigte Grammatik. Schwierigkeiten in der Satzbildung (Syntax), sowie im richtigen Gebrauch grammatischer Strukturen, z.B. bei Artikel und Pluralbildung, können auftreten.

Dysgraphie

Einschränkungen bzw. Unfähigkeit beim Schreiben von Wörtern und Sätzen. Tritt häufig bei einer Aphasie auf und lässt sich in unterschiedliche Bereiche einteilen.

Bei der Tiefendysgraphie, können Nomen und Verben geschrieben werden. Jedoch kommt es zu Auslassung, Ersetzungen oder Anhängen von Buchstaben. Für den Patienten unbekannte Wörter können meist nicht geschrieben werden.

Zum anderen gibt es die Oberflächendysgraphie, bei der Worte Schwierigkeiten bereiten, die anders gesprochen als geschrieben werden.

Dyskalkulie

Die Beeinträchtigung von Rechenfertigkeiten, die allerdings nicht auf eine verminderte Intelligenz oder unangemessene Schulbildung zurückzuführen ist. Schwierigkeiten treten vor allem bei den grundlegenden Rechenfertigkeiten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division auf.

Dyslalie (Aussprachestörung oder Artikulationsstörung)

Sammelbegriff für Störungen der Aussprache bzw. der Artikulation (früher auch Stammeln).

Hier einige Beispiele:

  • Betazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes b
  • Gammazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes g
  • Deltazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes d
  • Jotazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes j
  • Kappazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes k
  • Lambdazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes l
  • Chitismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes ch
  • Rhotazismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes r
  • Sigmatismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes s
  • Schetismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes sch
  • Tauzismus: fehlerhafte Aussprache des Lautes t

Dysphagie

Eine neurologisch oder organisch bedingte Störung des Schluckvorgangs.
Nahrung, Flüssigkeit oder Speichel können nicht sicher geschluckt werden.

Dysphonie

Gestörte Stimmgebung. Bei vollständiger Unfähigkeit vgl. Aphonie.

Dysprosodie

Sind Abweichungen in Sprechmelodie und/oder im Sprechrhythmus bzw. in der Satzintonation, Wort- und Satzakzent. Bezeichnend ist meist die monotone oder abgehackte Sprechweise (das sog. Skandieren).

E

Echolalie

Beschreibt das Wiederholen von Äußerungen des Gegenübers mit oder ohne leichte Umformung in Wortstellung und Wortwahl.

Entwicklungsdysphasie

Man versteht hierrunter eine erwerbsbedingte Sprachstörung, ein anderes Wort für die spezifische Sprachentwicklungsstörung (SES).

Exekutivfunktion

Exekutivfunktionen sind kognitive Leistungen wie Planung, Organisation oder Arbeitsgedächtnisleistungen, die uns helfen, den Alltag erfolgreich zur meistern oder unbekannte Aufgaben zu erledigen. Treten hier Störungen auf, zeigen sie sich auf der Verhaltensebene wie z.B. in mangelnder Anpassungsfähigkeit oder mangelnder Selbstkontrolle.

F

Fazialisparese, peripher

Durch Neuroborreliose, der Zoster oticus oder Verletzungen des Nervus facialis kommt es zur Lähmung einer Gesichtshälfte, wodurch die Gesichtsmuskulatur der betroffenen Seite in unterschiedlich starkem Ausmaß gelähmt ist. Bei vollständiger Lähmung kann die Stirn nicht mehr gerunzelt und das Auge nicht geschlossen werden und der Mundwinkel hängt.

Fazialisparese, zentral

Durch eine Hirnschädigung, wie bei Schlaganfällen oder Gehirntumoren kommt es zur Lähmung einer Gesichtshälfte, ausgenommen der Stirnmuskulatur.

G

Globale Aphasie

Vgl. Aphasie

H

Hemianopsie

Beschreibt den halbseitigen Gesichtsfeldausfall, die mit ca. 75% die häufigste Sehstörung nach einer Hirnschädigung ist. Wichtig ist zu wissen, dass nicht die Augen an sich geschädigt sind, sondern Bereiche im Gehirn, die für das Sehen mit zuständig sind.

Hemiparese

Eine leichte Halbseitenlähmung als Folge einer Schädigung der gegenseitigen Hirnhälfte. Betroffene leiden meist unter massiven Bewegungseinschränkungen, z.B. können Arme und Beine gelähmt sein. Ebenso können auch andere Körperbereiche betroffen sein, viele Patienten klagen beispielsweise über eine taube Zunge. In anderen Fällen sind Muskeln im Gesicht gelähmt.

Hemiplegie

Die Lähmung einer Körperhälfte durch vorangegangen Blutungen, Embolien oder Traumata der gegenseitigen Hirnhälfte. Betroffen sind v. a. Extremitäten, die Zungen- und Gesichtsmuskulatur.

J

Jargon

Beschreibt die sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern und Redefloskeln bzw. von phonematisch veränderten Wörtern und phonematischen Neologismen (phonematischer Jargon); die Sprachproduktion selbst ist flüssig.

L

Late Talker

Wörtlich übersetzt bedeutet Late Talker „Spätsprecher“. Damit werden Kinder bezeichnet, die mit 2 Jahren weniger als 50 Wörter aktiv verwenden und keine Zwei- oder Mehrwortäußerungen produzieren.

Late Bloomer

Wörtlich übersetzt „Spätblüher“ und die Beschreibung für Late Talker, die die Defizite in ihrer Sprachentwicklung bis zu einem Alter von 3 Jahren aufgeholt haben.

Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)

Die Lese-Rechtschreibstörung oder kurz LRS ist eine Entwicklungsstörung, bei der das Lesen und/oder Rechtschreiben von Kindern hinter dem Niveau Gleichaltriger zurückbleibt.

Lispeln

Vgl. Sigmatismus

Logorrhö (oder Polyphrasie)

Eine Begleiterscheinung neurologischer und psychischer Erkrankungen, bei der die Betroffenen das zwanghafte Bedürfnis haben, sich pausenlos mitteilen zu müssen

M

Mutismus

Eine seltene Kommunikationsstörung, die zumeist bei Kindern und Jugendlichen auftritt, die trotz einer abgeschlossenen Sprachentwicklung nicht sprechen. Die Funktionsfähigkeit von Sprechorganen und Sprechmotorik ist üblicherweise nicht beeinträchtigt. Der Mutismus wird als sekundäre Kommunikationsstörung verstanden und ist ein seelisch bedingtes Nichtsprechen.

Myofunktionelle Störung

Myofunktionelle Störungen sind Funktionsstörungen des Muskelgleichgewichts, die Anomalien der Zahnstellung, des Kiefers und des Gaumens aufweisen können. Ursachen hierfür können neben organischen und medizinischen Faktoren (Fehlstellung oder Schädigung im Mund-/ Kiefer-/ Gesichtsbereich, häufige Erkrankungen im HNO-Bereich) auch funktionelle und/oder motorische Faktoren (z.B. ungünstige Körperhaltung, unphysiologischer Muskeltonus) oder gar Daumenlutschen / Lippenbeißen / Zähneknirschen sein.

N

Neglect

Beim Neglect handelt es sich um eine neurologische Störung der Aufmerksamkeit, was sich in Form von Vernachlässigung einer Raum- bzw. Körperhälfte und/oder Objekthälfte auswirkt. Ein Neglect tritt häufig nach größeren Hirninfarkten oder Blutungen der Arteria cerebri media auf. Ursächlich ist eine Läsion im Parietallappen der Hirnrinde.

Neologismen

Wortneuschöpfungen (z.B. Beißfrucht statt Apfel)
Diese kann semantisch oder phonematisch auftreten, meist bei Störungen der Sprache wie Aphasien.

P

Paragrammatismus

Die Störung des Satz­baus in Form von Satz­abbrüchen, Satz­verschrän­kun­gen, Verdoppe­lung von Satz­teilen oder feh­ler­haften Flexi­ons­formen und Funktions­wör­tern, z. B. bei Aphasie. Paragram­ma­tismus ist Aus­druck ei­ner schweren Form der Para­logik.

Penetration

Beschreibt das Eindringen von Speichel, Nahrung oder Flüssigkeit in den Kehlkopfeingang, ohne das Stimmlippenniveau zu unterschreiten.

Phonetische Störung

Die funktionel­le oder or­ganisch bedingte Aus­sprache­störung und Laut­­bildungs­störung und eine meist im Kindesal­ter auf­treten­de Form der Sprechstörung mit ver­minderter Fähig­keit, Sprach­lau­te (Phone) isoliert und un­ab­hän­gig von der sprach­lichen Um­gebung sprech­motorisch korrekt zu bil­den.

Phonologische Störung

Die Störung des Lau­ter­werbs, bei der die Ent­wicklung der Laut­bildung und des Rede­flus­ses ge­stört ist. Die Aus­sprache ist ebenfalls inkorrekt, die Wahrnehmung der eigenen Aus­sprache und der Anderer ist gemindert.

Beispiele hierfür sind das Auslassen unbetonter Silben (z. B. -mate statt Tomate, -putt statt kaputt) oder Assimilation bzw. Lautangleichung innerhalb einer Lautreihe (z. B. Babel statt Gabel, Gock statt Stock).

R

Recurring utterances (Wiederkehrende Äußerungen)

Gemeint sind mehrfach wiederkehrende Sprachäußerungen. Sie bestehen ausschließlich aus aneinandergereihten Silben oder Silbenabfolgen (z.B. „Babababa“), Neologismen, beliebigen Wörtern oder Phrasen (z.B. „schönen Tag – guten Tag“). Sie passen weder in den sprachlichen Kontext noch sind sie vom Gesprächspartner erwartet.

Rhinophonie

Die Störung des Stimmklanges durch eine zu geringe (Rhinophonia clausa/geschlossenes Näseln) oder eben übermäßige (Rhinophonia aperta/offenes Näseln) Nutzung des nasalen Klangraumes. Die Störungen treten bei Lähmungserscheinungen des Gaumensegels oder bei Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten auf.

S

Satzverschränkungen

Betroffene überschneiden zwei aufeinanderfolgende Satzstrukturen oder ziehen zwei Sätzen zu einem.

Schetismus

Beschreibt die fehlerhafte Aussprache des Lautes „sch“ (vgl. phonetische Störung).

Semantik

Häufig treten semantische Störungen im Rahmen von Aphasien auf, sie sind die Lehre von Bedeutung und Inhalt von Wörtern und Zeichen.

Sensibilität

Bei der Sensibilitätsstörung kommt es zu Wahrnehmungsschwierigkeiten des Tast-, Schmerz- und Temperatursinns.

Sensomotorik

Bezeichnet Bewegung und Bewegungsabläufe, die durch sensorische Eindrücke beherrscht, beeinflusst oder bedingt sind. Beispiele sind eine gestörte Hand-Auge-Koordination.

Sigmatismus

Häufigste phonetische Störung bei Kindern, beschreibt die fehlerhafte Aussprache der Laute „s“ oder „z“.

Es wird zwischen verschiedenen Fehlbildungen unterschieden:

  • Interdental: Zunge liegt zwischen den Zähnen
  • Addental: Zunge stößt frontal gegen die Zähne
  • Lateral: Entweichen der Luft über Zungenränder, kein seitliches Anstoßen der Zunge gegen die Zähne

Spontansprache

Die spontan gemachte Äußerung, ohne direkte Absicht der Übermittlung von Wünschen, Bedürfnissen und Informationen.

Sprachanstrengung

Betroffene haben hierbei aufgrund von Wortfindungsstörungen und Beeinträchtigungen in der Wort- und Satzbildung Schwierigkeiten, Gedanken sprachlich auszudrücken.

Sprachentwicklungsstörung (SES)

Von einer Sprachentwicklungsstörung spricht man bei einer zeitlichen (mehr als 6 Monate) und/oder inhaltliche Abweichung von der normalen Sprachentwicklung im Kindesalter.

Sprachentwicklungsverzögerung (SEV)

Bei einer Verzögerung der Sprachentwicklung um weniger als 6 Monate abweichend von der normalen Sprachentwicklung, die teilweise von den Kindern selber aufgeholt werden kann und keine sofortigen Therapiemaßnahmen benötigt. Aus dieser Sprachentwicklungsverzögerung kann sich allerdings eine Sprachentwicklungsstörung entwickeln.

Sprechanstrengung

Es handelt sich um sprechmotorische Schwierigkeiten aufgrund einer Beeinträchtigung von Artikulation, Phonation und Sprechrhythmus.

Stimmstörungen (funktionell)

Man bezeichnet funktionelle Stimmstörungen als Krankheiten der Stimme, die durch eine Störung des Stimmklanges und der stimmlichen Leistungsfähigkeit gekennzeichnet sind.

Berufsbedingte Stimmstörungen zeigen kein einheitliches Krankheitsbild. Sie entstehen durch exogen organische Störungen wie z.B. Prellungen/Verletzungen des Kehlkopfes oder funktionelle Störungen bei hoher Stimmbelastung, z.B. bei beruflich bedingten Vielsprechern wie Lehrern und Sängern.

Stimmstörungen (organisch)

Bei anatomischen Veränderungen im Kehlkopfbereich, z.B. Stimmlippenlähmungen oder nach Tumor o.ä. / funktionell (darunter fällt auch berufsbedingt) ist aufzuteilen in hyper- (erhöhte Spannung der Stimmlippen mit Schmerzen, Räusperzwang, Missempfindungen beim Sprechen und/oder beim Schlucken) und hypofunktionell (zu wenig Spannung der Stimmlippen mit behauchtem, leisem Stimmklang)

Stottern

Als Stottern bezeichnet man eine Störung im zeitlichen Ablauf des Sprechens, was zu Störungen des Sprechablaufs, des Sprechrhythmus, der Sprechbewegungen, der Sprechatmung, der Aussprache und der Stimme führt. Gekennzeichnet ist das Stottern durch Wiederholungen von Lauten (A-A-Apfel) und Silben (Flu-Flu-Flugzeug), Lautdehnungen (Mmmmutter) und Blockierungen vor oder in einem Wort.

V

Verbale Entwicklungsdyspraxie (kindliche Sprechapraxie)

Symptome vglb. Sprechapraxie, gestörte Planung von Sprechbewegungen

W

Wernicke-Aphasie

siehe Aphasie

Wortfindungsstörung

Wortfindungsstörungen zeigen sich häufig bei Patienten nach einem Schlaganfall im Zuge einer Aphasie. Schwierigkeiten beim Wortabruf bezüglich Bedeutung oder Wortformaktivierung werden deutlich. Zum einen fällt es den Betroffenen schwer, die genaue Bedeutung des Zielwortes zu aktivieren zum anderen kommt es zu Wiederholungen oder Satzabbrüchen. Außerdem treten Wortverwechslungen auf.

Bei Kindern können ebenfalls Wortfindungsstörungen auftreten. Dies zeigt sich meist im Zusammenhang mit einem geringen Wortschatz.

Wortschatz

Als Störungen des Wortschatzes bezeichnet man in der Regel einen zu kleinen Wortschatz und /oder semantische Auffälligkeiten. Oberbegriffe (Fahrzeuge) und Unterbegriffe (Auto) können nicht richtig zugeordnet werden